Zurückblickend lässt sich die Entstehung des Jazz auf etwa 1900 festlegen, aber ein genaues Datum gibt es nicht. Man weiß, dass es die afroamerikanischen Bewohner der USA waren, die mit Musikstilen experimentierten und sie miteinander vermischten. Diese Strömungen kamen aus dem 19. Jahrhundert, wo zum einen die klassische Musik den Ton angab, zum anderen aber auch Straßenmusik in den unteren Schichten der Gesellschaft großen Anklang fand. Hier begann auch die Kunst des Improvisierens, die später den Jazz so einzigartig machte.
Eine der Keimzellen des Jazz waren Blaskapellen, die kreolische Musik mit dem Blues vermischten. Blues war ebenfalls von schwarzen Arbeitern vor allem im Süden der USA geschaffen worden. Die verschiedenen Musikstile kamen dann mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen. Aus den Blaskapellen stammten die Bläsersätze, die im Jazz so typisch sind. Die Leichtigkeit des Spiels kommt aus der kreolischen Musik, die Harmonie stammen aus der europäischen Musiklehre.
Drei Stile prägte die Anfänge
Wer genau den Jazz erfunden hat, ist ebenso umstritten wie wo er erfunden wurde. Allerdings spricht viel dafür, dass New Orleans eine große Rolle spielte. Die Stadt war ein Schmelztiegel der Kulturen und auch Hauptstadt des Ragtimes. Diese Richtung war dem späteren Jazz schon sehr nahe und Musiker wie Jelly Roll Morton und Nick LaRocca behaupten, sie alleine hätten die neue Musikrichtung erfunden.
Der Name Jazz kommt wohl nicht einmal aus der Musik, sondern tauchte in einem Zeitungsartikel über eine Baseballmannschaft auf. Darin wurde ihr Spiel als schwungvoll und enthusiastisch bezeichnet. Kurze Zeit später wurde der Begriff auch verwendet, um Musik zu charakterisieren.
Heute geht man davon aus, dass sich gleichzeitig drei Stile bildeten:
- New Orleans Jazz
- Chicago Jazz
- Dixieland
Dixieland galt als die weiße Version des Jazz und war etwas schneller als der hauptsächlich von schwarzen gespielte New Orleans Stil. Die ersten bekannten Musiker waren Nick LaRocca, ein Trompeter mit einer weißen Band und Louis Armstrong, dessen Karriere 1925 begann.